1. Die Längenanpassung
Als erstes wird der Fadenlauf (die eingezeichneten Pfeile) ausreichend verlängert. Danach werden im rechten Winkel zum Fadenlauf die Linien eingezeichnet, wo der Schnitt verkürzt oder verlängert werden soll. Bei Oberteilen und Kleidern messen Sie Ihre persönliche Vorder- und Rückenlänge bis zur Taille und vergleichen diese mit der Maßtabelle des Schnittmuster-Herstellers. Die Differenz wird je zur Hälfte am Armausschnitt und zwischen Armausschnitt und Taille zugegeben bzw. weggenommen. Bei Kleidern oder sehr langen Oberteilen zeichnen Sie eine weitere Linie zur Längenveränderung im Hüftbereich (ca. 20cm unterhalb der Taille) ein. Mit dieser Linie bestimmen Sie die Länge des Kleidungsstückes an sich.
So wird der Schnitt verkürzt:
Wenn Sie z.B. an einer Linie 1 cm abnehmen wollen, zeichnen Sie im Abstand von 1 cm parallel eine zweite Linie ein. Diese beiden Linien werden anschließend aufeinander gefaltet, gesteckt und mit Klebestreifen fixiert. Die dadurch entstehenden seitlichen Überstände schneiden Sie im Verlauf einfach ab, so das eine schöne Linienführung entsteht.
So wird der Schnitt verlängert:
Wenn Sie z.B an einer eingezeichneten Linie 1 cm zugeben möchten, schneiden Sie das Schnittteil an der Verlängerungslinie auseinander. Nun kleben Sie mit Klebefilm einen auf die gewünschte Breite zugeschnittenen Papierstreifen (geht am einfachsten mit Rasterpapier) dazwischen. Wichtig: Für eine gute Passform muss die Linie für den Fadenlauf bei der Verlängerung exakt aufeinander treffen. Die seitlichen Überstände gleichen Sie mit einem Lineal im Verlauf wieder an.
Der Ärmel:
Die Armkugel wird wie der Armausschnitt verändert. Durch die Rundung wird hier etwas weniger zugegeben.Wenn Sie beim Oberteil im Armausschnitt eine Änderung von 1cm vorgenommen haben wird die Armkugel nur um 0,75cm geändert. Die Differenz wird automatisch durch die Rundung wieder ausgeglichen. Bei einer flachen Ärmelkugel wird die Änderung dementsprechend an der seitlichen Ärmelnaht vorgenommen. Im unteren Drittel des Ärmels wird dann die restliche Änderung vorgenommen. Wichtig: Niemals am Saum ändern! Dadurch würde der Ärmel bei einer Verlängerung zu eng und beim Kürzen zu weit.
Der Rock:
Ein gerade geschnittener Rock kann einfach an der Saumkante gekürzt oder verlängert werden. Nur wenn der Rock zum Saumende hin weiter oder enger wird, wird der Schnitt ungefähr in der Mitte der Schnittteile verändert.
Wichtig: Nicht vergessen den Rockschlitz neu einzuzeichnen.
Die Hose:
Auch hier die Fadenläufe ganz durchziehen und die Querlinien (wie abgebildet) im Hüft-, Ober- und Unterschenkelbereich einzeichnen. Im Hüftbereich wird in der Regel nur minimal geändert. Bitte vergleichen Sie hierzu die Sitzhöhe anhand der Maßtabelle des Schnittmuster-Herstellers. Die überwiegende Schnittveränderung nehmen Sie im Ober- und Unterschenkel-Bereich vor. Wenn Sie die Schrittlänge z.B. um 6cm verändern möchten, kürzen bzw. verlängern Sie 3cm am Oberschenkel und 3cm am Unterschenkel. An den seitlichen Kanten die Überstände mit einem Lineal wieder angleichen.